Intel: Glücksfall oder Sündenfall?

Zur geplanten Ansiedlung von Intel in Magdeburg / Ein Gastbeitrag von Joachim Weimann

Die geplante Intel-Ansiedelung in Magdeburg ist vom Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) heftig kritisiert worden. Aber die Vorteile einer Ansiedlung sind sehr groß.

Während Professor Oliver Holtemöller eher Magdeburg- spezifische Kritik übt (Magdeburg ist zu ausländerfeindlich und wird es nicht schaffen, Fachkräfte anzuziehen), argumentiert Professor Reint Gropp geopolitisch. Sein Argument: Es ist für die EU besser, darauf zu vertrauen, dass die USA ihre Chipproduktion subventionieren werden, und dann von dort Chips zu beziehen, als selbst in den Subventionswettlauf einzusteigen.

Leider sind aber die Dinge nicht mehr so klar wie noch vor 10 Jahren. Welchen Kurs die USA in den nächsten beiden Dekaden einschlagen werden, ist offen. So sicher, wie es Reint Gropp darstellt, ist es jedenfalls nicht, dass Europa Schlüsseltechnologie aus den USA jederzeit und in jeder gewünschten Menge wird beziehen können. Der Aufbau eigener Kapazitäten könnte angesichts wachsender geopolitischer Unsicherheit deshalb eine vernünftige Politik sein.

Digitalisierung als alternativloser Megatrend?

Digitalisierung ist wichtig. Digitalisierung ist alternativlos. Wir hinken in Sachen Digitalisierung hinterher. Pauschalen dieser oder ähnlicher Art hören wir heute relativ regelmäßig in den verschiedensten Kontexten. Doch was steckt eigentlich konkret dahinter, wenn sich Unternehmen mit der so wichtigen und alternativlosen Digitalisierung beschäftigen, um eben nicht hinterher zu hinken?

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Kernaufgabe eines jeden Unternehmens ist die Produktion und der Absatz von Gütern, wobei aus produktionstheoretischer Sicht diesbezüglich sowohl Sachgüter als auch Dienstleistungen gemeint sind. In der betriebswirtschaftlichen Forschung wurde in den vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl von Modellen entwickelt, die sich zum einen ganz grundsätzlich mit produktionstheoretischen Zusammenhängen sowie zum anderen spezifisch mit betrieblicher Produktion vor dem Hintergrund spezieller Ereignisse oder mit Hilfe innovativer Technologien beschäftigen. Grundlegend geht es dabei unabhängig vom Spezifitätsgrad stets um die Beantwortung der recht simpel anmutenden Fragen: Was soll in welchen Umfang, wann, wo und wie produziert werden? Den Teilbereich der Produktionswirtschaft, der sich mit der Klärung der Was-Frage, also damit, welche Produkte, in welchem Umfang, wann und wo zu erzeugen sind, befasst, nennen wir Produktionsprogramm. Mit Produktionsablauf bezeichnen wir hingegen auf der anderen Seite die Wie-Komponente des entsprechenden Fragekomplexes. Ergo geht es hierbei darum, zu untersuchen, mit welchen Prozessen, Verfahren, Maschinen etc. (oder allgemein: Produktionsfaktoren), wann und wo produziert werden soll.

Wir leben aktuell in einer Zeit, in der die betriebliche Umwelt von vielerlei gesellschaftlichen, politischen und technologischen Entwicklungen wie bspw. verstärkten Nachhaltigkeitsbestrebungen oder kriegerischen Auseinandersetzungen beeinflusst wird. Seit einigen Jahren ist eines dieser Phänomene in aller Munde, welches vor allem im Zusammenhang mit der fortschreitenden Entwicklung moderner Computer-Technologien genannt wird: die Digitalisierung. 

Was machen unsere Dozenten, wenn Sie gerade nicht lehren? Sie forschen und essen Eis!

Heute möchten wir Sie auf eine kleine Reise mitnehmen und die ursprüngliche Frage am Beispiel von Dr. Franziska Rumpel, unsere Dozentin für Marketing, Marktkommunikation, Academic Skills und vielfach Betreuerin von Abschlussarbeiten, beantworten.

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Dr. Franziska Rumpel hat nach Ihrer Promotion, obwohl sie seitdem im Bereich der Weiterbildung und Marktforschung arbeitet, nie aufgehört zu forschen. Oft steckt diese Eigenschaft im Menschen - ein intrinsischer Antrieb - und unterscheidet den Professor vom Doktor, den Doktor vom Master, den Master vom Bachelor, usw. Lebenslanges lernen heißt, sich immer wieder mit neuen Themen zu befassen.

Ihre letzte Veröffentlichung trägt den Namen „Experiencing sweet taste is associated with an increase in prosocial behavior“, oder sinnbildlich übersetzt: Wer süßes isst, verhält sich sozialer. Was lustig klingt, folgt aber höchsten wissenschaftlichen Standards. Das Papier wurde in Nature Scientific Reports im Februar 2023 veröffentlicht und ist eine Gemeinschaftsarbeit mit Michael Schäfer, Anja Kühnel, Felix Schweitzer & Matti Gärtner. Scientific Reports ist eines der weltweit wichtigsten und einflussreichsten Journale der Naturwissenschaften.

Das Papier wurde kürzlich auch in Folge 241 im Podcast „Methodisch Inkorrekt – Die Rockstars der Wissenschaft“ besprochen. Unterhaltsam werden dort Methode, Ergebnisse (und Einschränkungen) mit einem kleinen Augenzwinkern besprochen. Hörenswert!

Wir gratulieren Frau Dr. Rumpel herzlich und voller Stolz zur Veröffentlichung.

Wirtschaftsjunioren Magdeburg meets OVG Business School

Verhandlungsseminar mit Prof. Dr. Joachim Weimann & Dr. Christoph Starke am 15.03.2023

Wir möchten gerne auf eine Veranstaltung außerhalb des Studiums aufmerksam machen. Als langjähriger Sponsor der Wirtschaftsjunioren Magdeburg freuen wir uns, dass wir in der kommenden Woche ein Event durchführen können, dass zugleich auch eine Erweiterung unseres Angebots darstellt. Seit diesem Jahr bieten wir individuell ausgerichtete Workshops zum Thema "Verhandlungen" an. Das besondere dabei ist, dass auch dieser Workshop - wie im berufsbegleitenden Studium - auf den drei Säulen wissenschaftlich fundiert, praxisnah und (leicht abgewandelt) individuell durchführbar basiert.

„Glaub mir und lass dir von mir sagen was du kaufen sollst!“


Haben Sie sich vielleicht im Rahmen Ihrer Geschenkkäufe von sogenannten Influencern auf Social Media inspirieren lassen?
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Falls ja, sind Sie damit nicht allein. Social Media, insbesondere das Influencer-Marketing, ist zu einem wichtigen Faktor bei der Entscheidungsfindung der Verbraucher geworden. Nach Angaben der Verbrauchs- und Medienanalyse, einer der bedeutendsten Markt-Media-Studien in Deutschland, folgte fast jeder fünfte (19 Prozent) Deutsche ab 14 Jahre Kaufempfehlungen von Influencern im Jahr 
2020 (VuMA Touchpoints 2021). 

Influencer-Marketing – das Marketing-Schlagwort der letzten Jahre, welches in vielen Unternehmen zu einem der wichtigsten Werbemittel wurde. Dieses unabhängig der Unternehmensgröße oder dem Produkt, da es fast für jede Branche einen Influencer bzw. eine Zielgruppe, die diesen folgt, gibt. Aber was verbirgt sich hinter dem Hype? Ist es wirklich so wirksam? Welche Kriterien sind entscheidend? Und wer genau sind eigentlich diese Influencer? Mit diesen Fragestellungen beschäftigte sich unteranderem die von Frau Dr. Mandy Pick im Mai diesen Jahres eingereichte Doktorarbeit mit dem Thema „Selected conceptual and methodological contributions on influencer marketing and partial least squares structural equation modeling“.