Zur geplanten Ansiedlung von Intel in Magdeburg / Ein Gastbeitrag von Joachim Weimann
Die geplante Intel-Ansiedelung in Magdeburg ist vom Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) heftig kritisiert worden. Aber die Vorteile einer Ansiedlung sind sehr groß.
Während Professor Oliver Holtemöller eher Magdeburg- spezifische Kritik übt (Magdeburg ist zu ausländerfeindlich und wird es nicht schaffen, Fachkräfte anzuziehen), argumentiert Professor Reint Gropp geopolitisch. Sein Argument: Es ist für die EU besser, darauf zu vertrauen, dass die USA ihre Chipproduktion subventionieren werden, und dann von dort Chips zu beziehen, als selbst in den Subventionswettlauf einzusteigen.
Leider sind aber die Dinge nicht mehr so klar wie noch vor 10 Jahren. Welchen Kurs die USA in den nächsten beiden Dekaden einschlagen werden, ist offen. So sicher, wie es Reint Gropp darstellt, ist es jedenfalls nicht, dass Europa Schlüsseltechnologie aus den USA jederzeit und in jeder gewünschten Menge wird beziehen können. Der Aufbau eigener Kapazitäten könnte angesichts wachsender geopolitischer Unsicherheit deshalb eine vernünftige Politik sein.